Kunst

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Foto

Marks of no Return / 2023
Pigmentdruck auf Fotopapier (Hahnemühle) / Aufgezogen auf Aluminium / 180 x 160cm / Auswahl 23 . Aargauer Kunsthaus / Auswahl 23 / 02.12.23 – 07.01.24

Ist die Scheibe geschwärzt, steht man in der Regel vor vollendeten Tatsachen. In diesem Fall wurde das Wissen um die richtige Röstzeit von genormten Formbroten ausser Acht gelassen, mit der Folge eines irreversiblen Schadens. Das Zusammentreffen von Brot und Heizdraht kann als Herstellungsprozess eines rudimentären Fotogramms verstanden werden, wobei hier das aus Stärke und Zucker geformte Brot als Medium dient. Bei zu langer Einwirkung der Wärmestrahlung wird so die Oberfläche von farblich abgestuften Spuren einer Verkohlung gezeichnet.

In überdimensionaler Grösse zeigt die fotografische Reproduktion jede Pore, sodass die Auswirkungen der Zerstörung in ihrem ganzen Ausmass deutlich werden. Eine unausweichliche direkte Konfrontation mit der abgebildeten toten Materie wird auf surreale Weise evoziert. Durch die Fotografie blicken wir auf eine in eine vergangene Zeit, gleichzeitig aber auch auf das Ergebnis eines davor vorhergehenden Erhitzungsprozessen.

So handelt die Arbeit einerseits von der Problematik des Fortschreitens von Zerstörungsprozessen. Zum anderen wird die ausbleibende Verantwortlichkeit und Einflussnahme hinterfragt. Der Akt des verkohlens einer Toastscheibe steht als Metapher für globale Erwärmungsprozesse, die durch ein gesellschaftliches Symptom der Trägheit gekennzeichnet sind. Der unwiderrufliche Schaden wird erst nach seiner Manifestation erkannt, dann, wenn eine Wiederherstellung nicht mehr möglich ist.

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