Dream of Ice / 2018
Installation / verschiedene Objekte / 7 x 8m / Arrangement mit verschiedenen Objekten / Auswahl 18 / Aargauer Kunsthaus

Ein bläuliches, pulsierendes Licht in der Ferne ist das erste, was ein Betrachter von Dream of Ice erkennt.
In der Arbeit angekommen findet er sich plötzlich in der «Super-Vogelperspektive» wieder, wie man sie
von Google Earth kennt und blickt auf die Eisflächen der Polkappen. Die Satellitenbilder sind am Boden
angebracht und erst aus der Nähe ist zu sehen, wie die Bewegung der Eismassen während der Aufnahme Bildstörungen eingeführt haben.
Die Situation ist eingefasst von Steinen, Eisbergen und weiteren Bildern, so dass der Betrachter von der Situation umgeben ist. Die Satellitenbilder und das blaue Licht sind einerseits eine Metapher für die neuen, technischen und entkörperten Sehweisen des 21. Jahrhunderts, aber auch für die Erkenntnis, dass die Erde veränderlicher ist, als sie es bis vor kurzem schien. Erst die neuen Bilder haben
zu dieser Erkenntnis geführt, und diese hat wiederum die Bilder beeinflusst, die wir uns vom Kosmos,
in dem wir uns befinden, und von dem wir nicht mehr beschützt, sondern dem wir nun ausgeliefert sind, verändert. Dementsprechend sind auch Teile von Dream of Ice veränderlich.
Der Traum vom Eis ist ein Traum, der einerseits die Natur bezwingen will, andererseits ist es auch ein
Traum, der aus den Bildern von Satelliten und denn bildlichen Überlieferungen der Technologie eine
existierende Realität der Natur erschaffen will. Wie im Traum vermischen sich dabei die Bilder der Imagination, der Fragmente und die Flickstellen empirischer Lücken zu einem Geflecht, welches einem Traumbild nahekommt. Trotz dem uneingeschränkten Zugang zu dokumentarischem Bildmaterial bleibt die gewaltsame Erfassung der Realität ein ferner Traum. Der Riss zwischen Sehen, Wissen und Denken wird gerade in den neuen, technischen und entrückten Bildern sichtbar.










